Kolle Mate

Noch vor zwei Jahren gab es sie nur unter der Ladentheke und neue Informationen waren rar. In den letzten Monaten hörten wir dann so einiges und mittlerweile ist es raus, dass die berüchtigte Zickzack-Mate, der legendäre Super-Joker aus dem Hackerbrausen-Quartett, es nun unter dem neuen Namen Kolle-Mate ganz offiziell in den Getränkehandel geschafft hat. Einige Flaschen aus der ersten Abfüllung haben ihren Weg zu uns gefunden und warten nur darauf, gekostet zu werden.

An dieser Stelle müssen wir allerdings die durchaus angebrachte Begeisterung zügeln und mit wissenschaftlicher Methodik vorgehen. Aus diesem Grund haben wir zwei Probandinnenengruppen gebildet; Eine Gruppe die das Getränk zum ersten mal probieren darf und eine Kontrollgruppe, die bereits mit dem sagenumwobenen Geschmack von Zickzack-Mate vertraut ist. Erstere besteht aus johl, letztere aus yetzt.

yetzt: Als Teil der Kontrollgruppe sticht sofort in den Gaumen, dass Kolle mehr Kohlensäure enthält als Zickzack, was vermutlich auf die professionellere Abfüllung zurückzuführen ist. Davon abgesehen ist der Geschmack der Ur-Zickzack ziemlich gut getroffen, wenn auch das Remake eine Note zitroniger und den Hauch eines Hauches weniger süß ist. Kolle scheint mir eine Mate für den Sommer zu sein, Experimente mit Sirup oder Früchten scheinen sich geradezu von selbst auf die Ideenliste zu setzen. Auf jeden Fall schließt die neue Mate eine geschmackliche Lücke in der Riege der Yerbalimonaden und dürfte baldigen Anklang nicht nur in der koffeinenthusiastischen Brausenkultur finden.

Bleibt zu erwähnen, dass Kolle-Mate nicht nur einen Koffeingehalt von 20mg/100ml aufweist, sondern auch ein Biosiegel hat. Ein gutes Gefühl für kollektive Organisation, fair gehandelte Mate direkt aus brasilianischen Kooperativen und durchweg sympathische Macherinnen ist sowieso inklusive, und der Hack-Appeal einer Brause, die es von der DIY-Küchenmixtur auf die Ladentheke geschafft hat ist unbestreitbar hoch.

johl: Für den Erstbenutzer von Kolle-Mate ohne Zickzack-Hintergrund kommt die Brause leicht und angenehm daher, ein bisschen wie ein in Flaschen abgefüllter Sommermorgen. Spritzig, mit angenehmer Zitrusnote und genau dem richtigen Kohlesäuregehalt. Der Geschmack ist fein, was mir gerade sehr zusagt — an anderen Tagen könnte es durchaus intensiver nach Mate schmecken, aber dafür gibt es auch andere Brausen.

Das Flaschendesign mit dem „Alerta, Alerta!“ rufenden Igel (wie es sich für Igel aus Dresden gehört) bringt eine angenehme Mischung aus Niedlichkeit und Aktivismus mit, die sich auch mit etwas Phantasie im Geschmack wiederfindet. Ich bin rundum zufrieden und denke, ich habe ein neues Lieblingsgetränk für die eher kollektiven Momente im Leben gefunden. Kolle Sache.