Mier

Mier ist das erste mit Mate gebrauchte Bier in Deutschland. Es kommt aus einer Berliner Pir4t3 C4v3, die an die Meta Mate Bar im Prenzlauer Berg angeschlossen ist. Gebraut wird es von Schoppe Bräu in Kreuzberg. Ich hatte auf dem 1337Camp letzte Woche in Hamburg die Freude, Fabrício Martins do Canto kennenzulernen, der Meta Mate betreibt und das Mier zusammen mit anderen Piraten ausgehackt hat. Von den Meta-Mate-Hackern, ihrem Mier und ihrer Schokolade (!!) werdet ihr in nächster Zeit sicher noch häufiger an dieser Stelle lesen.

Mier ist ein wunderbar interessantes Getränk, das dem Platzhirschen in Sachen Koffein meets Alkohol – Wodka-Red Bull – diametral gegenüber steht. Es schmeckt herb, hat ein komplexes Aroma, aber hinterlässt keinen schalen Geschmack im Mund, wie es Bier sonst oft tut. Der Ausdruck „rauchig“ kommt mir in den Sinn, die Geschmacksassoziationen bleiben aber ein bisschen rätselhaft. Das mag an der Mate liegen, die Fabrício selbst im Urwald zwischen Brasilien und Argentinien pflückt. Die wilde Mate hat dem industriellen Produkt, das in den Matebrausen ist, nicht nur geschmacklich etwas voraus, sondern enthält auch den von der Schokolade bekannten Wirkstoff Theobromin, der im Mateextrakt nicht mehr zu finden ist.

Der Alkoholgehalt von Mier liegt bei 5,3 % vol. Zusammen mit den 8mg Koffein auf 100 ml ist nicht zu befürchten, dass man unbemerkt besoffen wird, weil das Koffein so fit macht. Die braunen 0,33er Bügelflaschen haben ein hübsches Etikett, auf dem ein Schiff unter roter Flagge segelt. Die Farbe des Getränkes selbst ist trüber und dunkler als Pils. Es erinnert also ein bisschen an dunkle Hefe, die neben Wasser, Malz, Mate und Hopfen auch eine der Zutaten ist.

Ich kann mich nur anschließen: „M1er schmeckt mir.“ Also schaut mal bei Meta Mate vorbei, wenn ihr in Berlin seid, oder bestellt euch Mier im Meta Mate Shop. 60 Euro incl. Porto für 20 Flaschen Mier mögen zwar abschreckend wirken, aber in Clubs zahlt man ja mittlerweile auch bis zu 3 Euro für herkömmliche Pulle Bier, ohne ein so außergewöhnliches Projekt zu unterstützen.