Mate Eigenbrause

Der Hackerbrause DIY-Workshop auf dem 28c3 liegt hinter uns. Alle, die es lange genug ausgehalten haben, konnten ein paar Schlucke frischgebrauter Mate probieren. Das Ergebnis war auf jeden Fall zu warm, weil wir nicht genug Zeit zum Kühlen eingeplant hatten. Weil der Tee zu lange gezogen hatte, war die Mate zu herb und insgesamt sehr teeig geraten. Die Lösung könnten Teebeutel sein! Die Süße ist in der Mischung mit Agavensaft, Melasse und Zucker sehr lecker geworden. Etwas mehr Zitronensäure hätte es für meinen Geschmack sein können. Auf jeden Fall ist die selbstgemachte Mate nach dem Rezept von Dave, die wir auch in unserem Buch aufgeschrieben haben, ein guter Ausgangspunkt für weitere Experimente und individuelles Geschmackstuning. Und weil Open Source DIY heißt, von anderen zu lernen, habe ich noch mal das Rezept und eine genaue Anleitung aufgeschrieben, in der schon erste Lehren aus dem Workshop eingeflossen sind.

Eine offene Frage ist noch, ob man das ganze irgendwie klären kann. Wie ihr auf dem Foto seht, ist die Mate ziemlich trüb. Industriell werden meines Wissens nach Gelatine oder Eiweiß zum Klären genommen, was ich jetzt nicht so lecker finde. Vielleicht müssen besonders feinporige Filter zum Einsatz kommen? Oder wir belassen es einfach bei DIY Mate Naturtrüb.

Das „Dave Mate“-Rezept aus dem Buch

Dave-Mate (ergibt etwa 1 Liter)

  • 1 l Wasser
  • 50 ml (3 1⁄2 EL oder 20 g) Teeblätter Yerba Mate
  • 15 ml Agavensirup
  • 15 ml Zuckerlösung
  • 1,25 g (1⁄4 TL) Melasse
  • 1,25 g (1⁄4 TL) Guarana-Pulver
  • 0,6125 g (1/8 TL) Zitronensäure
  • ein Tröpfchen Orangenbitter
  • Auf die Einkaufsliste müssen also folgende Items:

  • eine Tüte Yerba Mate (im Teeladen, Biomarkt oder Reformhaus)
  • Agavensirup (im gut sortieren Supermarkt*, Biomarkt oder Reformhaus)
  • Melasse (im gut sortieren Supermarkt, Biomarkt oder Reformhaus)
  • Guranapulver (im gut sortieren Supermarkt, Biomarkt oder Reformhaus)
  • Zucker (Supermarkt)
  • Zitronensäure (Supermarkt, bei den Backzutaten suchen)
  • Orangenbitter (beim Cocktail-/Barzubehör im gut sortieren Supermarkt)
  • Die Zutaten kosten zusammen zwischen 20 und 30 Euro. Das ist aber der Erstanschaffungspreis, denn die Zutaten reichen für viele Liter selbstgebraute Hackerbrause. Nur den Zucker und Tee müsst ihr mal nachkaufen.

    Mit gut sortiertem Supermarkt sind größere Läden der üblichen Einzelhandelsketten gemeint. Wenn ihr die Sachen dort nicht findet schaut in den Lebensmittel- und Feinkostabteilungen von Kaufhof, Karstatt und co. Oder bestellt die Zutaten im Internet.

    Tools

    Neben den Zutaten müsst ihr auch die richtigen Tools zur Verfügung haben. Nachdem wir das Rezept getestet haben, konnten wir sehen, was man wirklich braucht und was verzichtbar ist:

  • ein großer Topf (Größe je nach Braumenge)
  • kleiner Topf für die Zuckerlösung
  • große Teefilter, in die der Mate-Tee eingefüllt wird
  • Rührlöffel
  • Wasserkocher
  • Herdplatte
  • Thermometer (oder schätzen, wann das Wasser 75° C erreicht hat)
  • Messbecher
  • Waage
  • Schöpfkelle
  • Sodasprudler
  • Trichter
  • Becher, Gläser oder gespülte Flaschen mit Deckel
  • Alles vorhanden? Dann kommen wir jetzt zur Zubereitung, die eigentlich ziemlich einfach ist.

    Zubereitung

    Wasser auf etwa 75 °C erhitzen und darin die Yerba-Mate etwa 5 Minuten ziehen lassen. Am besten füllt man die Teebätter dazu in (mehrere) Teefilter, das erspart umständliches Filtern und sorgt dafür, dass die Blätter nach den 5 Minuten auch aus dem Wasser genommen werden können.
    Für die Zuckerlösung einen Teil Zucker in einem Teil heißem Wasser auflösen. Zusammen mit dem Agavensirup, der Melasse, der Zitronensäure, dem Orangenbitter und dem Guarana-Pulver in den Tee geben und umrühren.

    Jetzt muss die Mischung erst einmal kalt werden. Lange genug warten, den Topf raus oder in einen Bottich voller Eis stellen. Es wird in jedem Fall etwas dauern. Geduld! Wenn das Getränk nicht kalt ist, nimmt es nicht genug Kohlensäure auf.

    Mit einem handelsüblichen Trinkwassersprudler kann man nach dem Abkühlen die Mischung zum Sprudeln bringen. Jetzt kommen also die Schöpfkelle und der Trichter zum Einsatz. Beim Sprudeln solltet ihr sehr vorsichtig sein, um nicht alles zu verspritzen.

    Nachtrag: Die Sprudel-Geräte können verkleben und kaputt gehen, wenn man etwas anderes als Mineralwasser sprudelt. Es ist also wichtig, den Sprudler nach Gebrauch ordentlich sauber zu machen, indem man ihn zum Beispiel in warmes Wasser einweicht und dann noch mal ne Runde Wasser durchsprudelt.