Fritz-Cola Stevia

„Was ist das für ein Etikett und wer ist diese Stevia?“ frage ich mich, als ich im Drogerimarkt meines Vertrauens (sprich: Budni) nach einer Flasche Premium Cola greife. Mit der Informationen „Fritz-Cola mit Steviol-Gylkosiden aus Stevia“ kann ich nichts anfangen und packe kurzentschlossen zwei Flaschen für günstige 79 Cent ein. Das Internet verrät: „Die fetten Jahre sind vorbei! fritz-kola mit Steviol-Glykosiden aus Stevia. Kalorienarm und voll im Geschmack. Natürlich mit dem maximalen Koffeingehalt.“ Neben der zuckerfreien Fritz-Cola mit dem weißen Etikett bringen die Hamburger jetzt eine kalorienarme Variante auf den Markt, die statt der üblichen 42kcal/100 ml nur mit 20kcal ins Gewicht fällt. Nun trinken wir Hackerbrause aber nicht, weil sie gesund ist, sondern weil sie schmeckt und wach macht. Ich bin gespannt.

Steviol-Glykoside (E 960) sind in der EU erst seit dem 2. Dezember 2011 als Lebensmittelzusatzstoffe zugelassen, nachdem man sich anscheinend darauf geeinigt hat, dass das Zeug im Rahmen von realistischen Verzehrmengen keine negativen Auswirkungen auf die Fertilität hat. Das „Stoffgemischt“ wird aus der in Südamerika beheimateten Pflanze Stevia rebaudiana („Süßkraut“, auch „Honigkraut“) gewonnen. Die Wikipedia lehrt weiter, dass Stevia bis zu 300-fache Süßkraft von Zucker hat, nicht kariogen und für Diabetiker geeignet ist.

Aber wie schmeckt dieses neuartige Mittelding zwischen Cola light und dem real Stuff? Der erste Schluck lässt die „Das ist keine echte Cola!“-Alarmglocken läuten. Die Süße geht doch deutlich in Richtung Süßstoff, so dass Leute, die „light“ nicht mögen sich vermutlich auch mit Stevia nicht anfreunden werden können. Light-Fans, denen es auf zero calories nicht ankommt, werden es dagegen lieben. Nach etwa einer halben Flasche konnte ich mich ein bisschen daran gewöhnen, was aber auch an den 25mg/100ml Koffein liegen kann, die ich in dem Moment wirklich nötig hatte. Für die Feinheiten wäre ein Direktvergleich zwischen zuckerfreier Cola, Zuckercola und diesem in-between nötig. Auf Anhieb überzeugt bin ich jedenfalls nicht. Mögen die fetten Jahre lieber fürs erste weitergehen!

10 Gedanken zu „Fritz-Cola Stevia“

  1. ui! da musst du mir eine zum congress mitbringen. ich hab ja schon vor 5 jahren mit stevia rumexperimentiert (peinlich, dass im buch dazu nix steht) und mag den geschmack eigentlich.

  2. > “Das ist keine echte Cola!”-Alarmglocken

    Pech gehabt mit dem TAS2R38-Genotyp PAV/PAV. Es sieht nämlich so aus, als gäbe es eine genetische Disposition, die darüber entscheidet, ob einem Stevia schmeckt oder nicht. Der Siegerbeitrag zum österreichischen Wettbewerb „Jugend Innovativ“ hat dies in einem Forschungsprojekt nachgewiesen.

    http://www.ursprung.at/ursprung/projekte_extern/steviaron/de/index.php?seite=abstract

    Außerdem muss man bei Steiva berücksichtigen, dass die Verarbeitung einen enormen Effekt auf den Geschmack hat – das Resultat kann von ekelhaft bitter bis endsüß reichen. Es ist also zu hoffen, dass es bald wirklich gute Steiva-Brausen geben wird. (Man stelle sich nur den Effekt auf die Hackerwelt vor: zahnlückige, rundliche Nerds werden dank Steiva forthin gertenschlank sein und ein strahlendes Gebiss aufweisen.)

    Übrigens gehört Stevia auch aus der Sicht von Coca-Cola die Zukunft der Brausesüße. Cargill forscht schon seit vielen Jahren an Stevia als Süßmittel für seinen Trinkstoff und auch darüber hinaus. Die sollen schon viele Patente auf dem Gebiet angemeldet haben (sowie auch die Marke „Truvia“ für Stevia-Süßstoff).

    http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2011-11/21933018-coca-cola-begruesst-stevia-zulassung-in-der-eu-mehr-auswahl-fuer-verbraucher-007.htm

  3. das ist ja lustig. dann werde ich mal auf dem 28c3 testen, ob yetzt diese oder jene genetische disposition hat. vielleicht lassen sich auch in berlin noch ein paar flaschen organisieren und wir können eine testreihe auf dem workshop starten =)

  4. Stevia ist inzwischen zugelassen? Hätte nicht gedacht, das dies so bald kommen würde. Hab mal einen Bericht im TV gesehen, in dem darüber berichtet wurde, dass die Verträglichkeitsbedenken, Tests, Prüfungen und Verbote dieses natürlichen Süssstoffes mehr mit dem Widerstand der Zucker- und Süssstoffindustrie und deren Lobby zu tun haben, als mit einer tatsächlichen Gesundheitsgefährdung.

  5. hhm ich finde es nicht allzu merkwürdig, dass stevia nun doch relativ schnell durchgewunken wurde. den zucker lobbyisten steht halt ein extrem starker und finanziel gutgestellter gegner entgegen, der sich gerne von den künstlich hochgehaltenen zuckerpreisen loseisen möchte.
    ich denke der coca cola konzern hat da mit seinen finanziellen muskeln gespielt, ganz so wie er damals für das zeitweise verbot von red bull cola verantwortlich war.
    die haben halt auch eine ganze armee von lobbyisten und anwälten…

  6. Ich bin total begeistert von der Stevia Fritz Cola. Sie ist nicht so derb süß und macht ein bisserl munter und hat nicht so viel Zucker. Der Geschmack ist für mich grad richtig! Super tolle Alternative zur echten Cola.

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